Focke-Wulf Fw 190 D-9
  Triebwerk Jumo 213
 
 
  Die Focke-Wulf Fw 190 D-9 “Langnase” hat ihren Spitznamen von dem Reihenmotor Junkers Jumo 213 erhalten, mit 
  dem sie gegenüber ihren Vorgängern mit Sternmotor BMW 801 ausgerüstet war. “Was - ein Jäger mit Bomber-
  Motor!” urteilten Jagdflieger abfällig, wenn sie die “Langnase” das erste Mal am Boden stehen sahen. Dieser 
  Eindruck änderte sich schlagartig beim ersten Flug. Diese 190 war wesentlich schneller und agiler als die 
  Sternmotor-Varianten.
     Aus dem bewährten Zwölfzylinder-Reihenmotor Jumo 211 wurde der 213 durch Erhöhung der Drehzahl auf 
  3200 U/min, Verkleinerung des Motorblocks zur besseren Kühlung und Einbau eines stärkeren Laders entwickelt 
  Dadurch konnte die Leistung des Motors erheblich gesteigert werden. Erste Probeläufe erfolgten schon 1940, eine 
  dringende Notwendigkeit für einen stärkeren Motor schien zu dieser Zeit nicht zu bestehen. Erst 1943 begann eine 
  Fertigung des 213, wenn auch in kleinen Stückzahlen. Bei einer Trockenmasse von etwa 940 kg leistete der Jumo 
  213 in der A-Version für die Fw 190 D-9 beim Start 1750 PS. 
  Mit dem Jumo 213 konnten Jagdflieger in ihren Fw 190 D-9 den amerikanischen Mustang leistungsmäßig wieder 
  Paroli bieten. Die gute Höhenmleistung des Jumo machte die “Langnase” zum idealen Jäger für die Höhendeckung 
  der Sturmjäger mit Sternmotor, die direkt in die Bomberverbände eindrangen. Zudem hatte der Jumo einen 
  niedrigen spezifischen Treibstoffverbrauch, was die Flugzeit verlängerte. 
  Durch die bei der “Langnase” eingebaute MW-50-Anlage mit Methanol-Wasser-Einspritzung konnte die Leistung des 
  Jumo 213 A kurzzeitig auf 2100 PS gesteigert werden. Junkers arbeitet bereits an weiter verbesserten Versionen, 
  der E- und der F-Reihe. Diese Motoren sollte noch bessere Höhenleistungen erbringen und zusätzlich war hier der 
  Einbau einer Motorkanone möglich.
   
  Text: 
  -  Uwe W. Jack
  Abbildungen: 
  -  Mit freundlicher Genehmigung des Militärhistorischen Museums - Flugplatz Gatow
     und Sammlung Uwe W. Jack
 
 
 
  
 
 
 
  Jumo 213 A-1 der “Langnase” aus dem Schweriner See im gereinigten Bergungszustand.
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
  Am Jumo 213 ist überall Aluminiumfraß festzustellen, hier ist der Deckel und 
  die Ladeluft-Schnecke (rechts) zerstört.
 
 
  Durch Klaus Schlingmann von Daedalus nachgefertigter Deckel mit dem 
  Modell für die Sandform vorn und dem Guss hinten.
 
 
  Der Motorblock ist von allen Anbauteilen befreit und gründlich gereinigt 
  worden.
 
 
  Der Block ist wieder sauber gestrichen, die Kurbelwelle gereinigt und 
  gerichtet sowie neue Lager gefertigt.
  Rechts: Im Drehgestell von Klaus Schlingmann können die Arbeiten am 
  Jumo 213 weiter gehen.
 
 
  Vater und Tochter Schlingmann lassen die Kurbelwelle des Jumo 213 in der 
  Daedalus-Werkstatt in den Motorblock hinab. 
 
 
  In der Daedalus-Werkstatt gewinnt der Jumo 213 langsam seine alte 
  Schönheit zurück.
  Oben: Lothar Nürnberg und Klaus Schlingmann bei Arbeiten an der 
  Geräteseite des Motors.
  Rechts: Lothar Nürnberg manövriert den hängenden Jumo vorsichtig mit 
  dem Getriebe voran zum Drehgestell.
 
 
  Die Geräteseite ist fast vollständig wieder hergestellt.
 
 
  Wieder in Gatow, passt der Jumo auch wirklich in seine Verkleidung. Die 
  Wartungshinweise sind konserviert worden und bleiben im den Originalfarben 
  erhalten.
  Hier ist ohne die Kühler-Spreißklappen einmal die innere Form der 
  Motorverkleidung  zu sehen. 
 
 
 
 
  Die Zeichnungen aus dem Handbuch verdeutlichen die Einbausituation des 
  Jumo 213 in der Fw 190 D-9. Unter dem Motorträger befindet sich der 
  Schmiermitteltank.
 
 
  Ähnliche Bilder: 
  Einsetzen der Kurbelwelle in der Jumo 211-
  Fertigung bei Junkers 1943.