Focke-Wulf Fw 190 D-9
  Steuerung
 
 
  Anhand eines einzelnen, nur kleinen Bauteils der Fw 190 D-9 soll hier einmal der Aufwand demonstriert werden, 
  den eine Flugzeugrestaurierung fordert.
  Der Umlenkhebel für das Höhenruder
  Die Eingaben des Flugzeugführers bezüglich Höhensteuer werden durch Vorwärts- oder Rückwärtsziehen des 
  Steuerknüppels getätigt. Diese Kippbewegung des Knüppels wird über eine rechtwinklig zur Flugrichtung stehende 
  Stange zur Bordwand auf einen parallel zum Knüppel stehenden kurzen Hebel übertragen. Dieser ist mit einer 
  Stoßstange gekoppelt, die eine Wippe kippt, die mit zwei langen Stoßstangen einen Umlenkhebel 
  (Höhensteuerdifferential) im Heck bewegen. Dessen Bewegungen werden mittels Kabel ins Heck übertragen. Dort 
  wird ein Hebel an der Drehachse des Höhenruders beaufschlagt, der dann die Fläche des Höhenruders schwenkt.
  Dieser Umlenkhebel hat die Aufgabe die Knüppelkraft über die Hebellänge für den Piloten zu senken und eventuelle 
  Flattererscheinungen des Ruders wegzudämpfen.
   
  Text: 
  -  Uwe W. Jack
  Abbildungen: 
  -  Mit freundlicher Genehmigung des Militärhistorischen Museums - Flugplatz Gatow
     und Sammlung Uwe W. Jack
 
 
 
  
 
 
 
  Im abgerissenen Leitwerk der “Langnase” aus dem Schweriner See ist der 
  verrostete Umlenkhebel zu erkennen.
 
 
 
 
 
 
  
 
 
  Dieses Schema der Steuerung der Fw 190 D-9 zeigt die Position des 
  Umlenkhebels und den Verlauf der Steuerstangen und -kabel für die Ruder.
 
 
  Selbst unscheinbare Bauteile zerfallen in unzählige Einzelteile, die alle gereinigt, 
  konserviert, und neu lackiert werden müssen. Viele davon müssen sogar neu 
  angefertigt werden. Dabei kommt erschwerend hinzu, dass sich Normteile wie 
  Schrauben und Muttern seit den 1940er-Jahren geändert haben. Heutige Teile 
  können, wenn man ernsthaft arbeitet, deshalb nicht verwendet werden.
 
 
  Wenn die fertige “Langnase” einmal in der Ausstellung des Militärhistorischen 
  Museums Berlin-Gatow steht, wird kein Besucher mehr den Umlenkhebel im Heck 
  sehen können. Doch wenn sich in ferner Zukunft einmal Historiker oder Ingenieure 
  daran machen, die Technik der 1940er-Jahre zu erforschen, werden sie das 
  korrekte Innenleben des Flugzeugs zu würdigen wissen.
 
 
  - durch Klicken vergrößern -